“Aussaat im Freiland zwischen Mai und August” - solche präzisen Angaben auf den Samenpackungen kennt ihr sicherlich auch? Neben der Qualität des Saatguts (siehe Blogartikel “Saatgut ist nicht gleich ‘Saat gut’”) spielen die Aussaatzeitpunkte ins Freiland eine wichtige Rolle, die ich auch lange Zeit unterschätzt habe. Es ist erstaunlich, welchen Unterschied es machen kann, dieselbe Sorte einige Wochen früher oder später auszusäen.
Interessanterweise hat mir gerade schlechtes Saatgut die Wichtigkeit des richtigen “Moments” für die Aussaat aufgezeigt: Oft keimten nicht genug Samen, was mich zwang, 2-3 Wochen später erneut auszusäen. Somit hatte ich plötzlich Pflanzen unterschiedlichen Alters im selben Beet, mit stark schwankenden Erträgen. Manchmal haben die früher gesäten Pflanzen sogar weniger Ernte eingebracht als die später gesetzten. Diese Beobachtung veranlassten mich, alle Sorten genau unter die Lupe zu nehmen, systematisch zu testen und die optimalen Zeitpunkte für die Aussaat herauszufinden. Dadurch gelang es mir sogar Sorten zu identifizieren, die im Winter ausgesät und geerntet werden können.
Garten goes Excel
Um all das Gelernte irgendwie abzuspeichern und zu systematisieren, habe ich mir was cooles ausgedacht: Für jede der 52 Wochen im Jahr existiert eine Excelliste mit dem Namen der Kultursorten, mit dem jeweils idealen Zeitpunkt, um entweder in der Growbox vorgezogen zu werden oder (je nach Wetter/Jahreszeit) direkt ins Beet zu wandern. Mit diesem Anbaukalender (ich nenne es auch "Saatgut-Logbuch") vergesse ich nie, rechtzeitig mein Saatgut zu bestellen und dann punktgenau auszusäen. Dadurch habe ich auch immer genug Jungpflanzen parat, um meine Beete voll zu bestücken und die Zeiten, in denen ich zu spät gemerkt habe, dass ich meine Lieblingssorte längst hätte aussäen müssen, sind vorbei.
Ich nutze Excel- oder Google Sheets-Vorlagen, um genau zu dokumentieren, welche Pflanze wo in meiner Anzuchtplatte wächst. Ich kenne meine Pflänzchen zwar inzwischen ziemlich gut, aber diese Vorlagen helfen mir trotzdem, den Überblick zu behalten, was ich wann und wo gesät habe. So sammle ich Erfahrungen für die nächste Saison und vor allem erspare ich mir kleine Schilder (die man dann doch immer mal wieder verliert). Wenn eine Sorte richtig gut geklappt hat, vermerke ich das in meiner Tabelle und mache es nächstes Jahr genauso - ein kontinuierlicher Lernprozess, der es mir mit reicher Ernte dankt.
So kannst du es in deinem Garten anwenden!
Natürlich muss sich jetzt niemand den Kopf zerbrechen, wie eine solche Tabelle aufgebaut sein sollte, denn ich teile mein Wissen gern mit euch: Hier findet ihr den HappyGo.green-Anbaukalender gratis zum Download! Die Tabelle ist editierbar und führt euch sicher durch die Gartensaison. Zudem gibt es jede Woche Tipps, was gerade ideal zum Aussäen wäre!
Wenn ihr bereits unsere in Modul 1 vorgestellte Growbox nutzt, dann sind unsere Vorlagen genau das Richtige für euch. Sie helfen, den Überblick zu behalten und das WAS WO WANN zu dokumentieren
- welche Sorte in (WAS)
- welcher Zelle der Box wächst (= keine Beschilderung der Anzuchtzellen nötig!) (WO)
- wann gesät und ausgepflanzt wurde (WANN)
So sammelt ihr wertvolle Erfahrungen für die nächsten Anbausaison und werdet von Jahr zu Jahr bessere Gärtner:innen!
Also, Anbaukalender runterladen und los gehts!