Mitte März sind wir mehr oder weniger durch einen Zufall in die Situation gekommen ein “gartenbezogenes Event” in einer Schule durchzuführen. Rund 150 Kinder sollten Einblick in den Beruf eines Gärtners bekommen. Wir wollten die Kinder nicht viel mit Theorie bewerfen, sondern ihnen den Spaß am Gärtnern und Bewusstsein für die Produktion von Lebensmitteln nahebringen. Also haben wir uns ein interaktives Konzept überlegt, in dem Kinder die ganze Reise, angefangen vom Samenkorn, das in die Erde gesetzt wird, bis hin zum fertigen Gericht, einem leckeren Salat, mit uns zusammen durchlaufen. Wir wollten die Kinder mit ihren Sinnen erleben lassen: tasten, riechen, fühlen und v.a. schmecken.
Weil der Tag nicht nur für die Kinder und ihre Betreuer:innen sondern auch für uns viele Aha-Effekte gebracht hat, wollen wir unsere Erfahrungen mit euch teilen:
Wir haben für dieses Konzept verschiedene Stationen aufgebaut, die sich an einige der 10 Module unserer Anbaumethode anlehnen. Allerdings wächst ein Salat nicht in 15 min vom Saatkorn zum pflückreifen Salat. Also haben wir in die Trickkiste gegriffen und hatten Pflanzen in jedem Stadium dabei, um die verschiedenen Wachstumsphasen und Stationen besser veranschaulichen und den Kindern die Möglichkeit zu geben mitmachen zu können.
Unsere Live-Stationen im Überblick:
In der ersten Station durften die Kinder unsere selbstgebaute Growbox bestaunen und erraten, welche Vorteile es bringt, Samen in einer Growbox auszusäen. Wir waren erstaunt mit welcher Logik die Kinder an die Fragen gingen und welche Antworten sie gaben: “Da kommen ja keine Schnecken und Käfer ran.” oder “Da kann man Gießen, wenn man grad Zeit hat.” oder “Da ist es immer schön warm.” Genau das sind die Gründe, warum wir in unserer Anbaumethode empfehlen die Jungpflanzenanzucht zu Hause durchzuführen: In einer kontrollierten Umgebung gibt es normalerweise keinen Schädlingsdruck und durch konstante Temperaturen und die eingebauten LEDs genau soviel Licht und Luftfeuchtigkeit, wie für das ideale Wachstum nötig sind. Zudem geschieht das Gießen quasi im “Vorbeigehen”. Und ein Mädchen meinte, man könne mit den Pflänzchen reden, während man ihnen beim Wachsen zuschaut 😊
Was hat uns dieser Workshop mit den verschiedenen Kindergruppen gelehrt?
- Kinder sind hochinteressiert und neugierig. Sie lernen am besten durch selber machen.
- Kinder wollen wissen wo ihr Essen herkommt und fanden den Weg ihrer kleinen Salatpflanze, den sie ja tatkräftig begleiten durften, sehr spannend.
- Die Kinder (bis auf 2 von 150) liebten das fertige Gericht. Sogar die, die meinten sie essen keinen Salat, haben sich zu einer Kostprobe bereiterklärt und waren überrascht, wie lecker “Grünzeug” doch sein kann. Die Hornveilchen kamen übrigens besonders gut an: Von erstaunten “Das kann dann essen?” zu “Darf ich nochmal eins pur probieren?” ging unser Hornveilchen-Vorrat ratzfatz zu Ende 😅
Deswegen haben wir beschlossen einen kleinen Abzweig von HappyGo.green zu machen: HappyGo.green Mini ist für Kinder bzw. Schüler:innen konzipiert. Gelehrt bzw. angewendet wird es über Vermittler wie Lehrkräfte / Erzieher:innen / Eltern, die
- keine oder nur wenig Vorkenntnisse im Gemüseanbau haben
- über wenig Zeit verfügen
- limitierten Platz haben
- wollen, dass ihre Kinder bzw. Schüler:innen lernen wo ihr Essen (Gemüse in dem Fall) herkommt und wie sie es selbst anpflanzen können
- sich wünschen, dass ihre Kinder bzw. Schüler:innen nicht nur Gemüse anbauen, sondern auch mehr Gemüse ESSEN
Das Konzept ist einfach, strukturiert und v.a. kostenfrei! Es bildet die komplette Reise vom Samenkorn bis zum Teller ab. Mehr detaillierte Infos findet ihr demnächst unter diesem Link.